Montag, 19. Oktober 2009

Der Nachklang zum Nach(t)klang

Hat ja nun etwas gedauert, aber wie einige von Euch wissen gab es bei mir im Sommer einen größeren Datenunfall und ich kann noch immer nicht ganz im gewohnten Tempo arbeiten.

Nach(t)klang,das war eine Veranstaltung im Archäologischen Zentrum in Hitzacker, bei der es tagsüber die alten (jungsteinzeitlichen und bronzezeitlichen) handwerklichen Tätigkeiten zu sehen und teilweise auch auszuprobieren gab, und in der Dunkelheit versuchten sich einige Künstler daran das Museumsgelände musisch zum Leben zu erwecken. Natürlich weiß man nichts darüber, wie Musik damals wirklich war, ob nur zu kultischen Zwecken musiziert wurde oder ob es so etwas wie Unterhaltungsmusik oder Volksmusik gegeben hat. Auch wie sich das alles anhörte ist natürlich unbekannt. Hat man getanzt? Wenn ja, wie? Hier auch wieder die Frage: Aus Spass oder aus spirituellen Gründen, sprich: im Rahmen irgendwelcher uns unbekannter Rituale?


Joachim Schween spielt eine bronzezeitliche Lure



Man hat lediglich Musikinstrumente oder Teile davon beziehungsweise Abbildungen gefunden, wie z. B. Knochenflöten, Fußrasseln, Handrasseln, Trommeln, Hörner, Luren, und Gegenstände bei denen eine musikalische Nutzung denkbar wäre, aber nicht sicher. Vieles hat sich natürlich aufgrund seiner materiellen Beschaffenheit nicht erhalten können. Dann kann man schauen, ob es bei heutigen ethnischen Gruppen von überall auf der Welt ähnliche Gegenstände gibt, und wie sie benutzt werden. Eines der wichtigsten Instrumente war, ist und bleibt aber sicher auch die menschliche Stimme, und die findet man natürlich nicht.
Außerdem hat man verschiedene Zeichnungen und Darstellungen von Frauen gefunden, die uns Bauchtänzerinnen sofort aufmerksam werden lassen, da wir in diesen Darstellungen verschiedene Tanzfiguren wiedererkennen. Aber es gibt eben keine Beweise.
Letztendlich befinden wir uns bei der Interpretation der Nutzung dieser Dinge immer in der Welt der Vermutungen und damit in der Phantasie. So gab es dann auch bei dieser Veranstaltung keinerlei Anspruch auf Authentizität!!! Und darum durften die mitwirkenden KünstlerInnen schließlich in Sachen Phantasie auch ein bißchen dicker auftragen...

Fortsetzung folgt...

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