Auf der Suche nach einem sündhaft teuren antiquarischen Buch über Kostümkunde landete ich
in einem Referat der (wahrscheinlich türkisch stämmigen) Studentin Derya Adigüzel, in dem orientalische Ornamente, deren Bedeutung und deren Gestaltungsmöglichkeiten beschrieben werden. Ich fand es sehr interessant und schön zu lesen. Schöne Muster und deren Systematik gehören ja ohnehin zu meinen Leidenschaften. Ich war schon am Überlegen, welches der schönen Fliesenmuster am besten in mein Badezimmer paßt...
Wenn Ihr mehr lesen wollt, dann könnt Ihr das hier tun. Das Referat ist klar, übersichtlich, nicht übermäßig lang, und doch informativ. Genau das richtige für eine kulturell wertvolle Kaffeepause.
Das islamische Ornament dient in erster
Linie dem Bauschmuck.
„Sobald man versucht, den Dekor islamischer Baukunst zu beschreiben,
drängen sich unwillkürlich Begriffe aus dem Bereich des textilen
Vokabulars auf. So wird man bei manchen Mustern von Geweben,
Netzen, Spitzen oder Maschen sprechen; von Raster oder Textur, um
bestimmte Oberflächeneffekte zu charakterisieren; von Spitzenbesatz,
um Ziselierungen in Stuck oder Stein zu veranschaulichen. Ebenso
wird man sagen, eine Ornamentierung bedecke das Gebäude wie ein
Wandbehang, bekleide es oder verberge seine Struktur wie ein
Schleier.“
Zitat aus „Das Ornament in der Baukunst des Islam“, Hirmer Verlag
Die muslimischen Künstler, die auch im Bereich der Mathematik bewandert waren, entwickelten kunstvolle Konzepte mit abwechslungsreichen Rastereffekten .

B8: Detail eines Fayencemosaiks der
Freitagsmoschee von Isfahan, 15. Jahrh.

B7: Wandverkleidung im Gebetsraum der
Kleinen Muradiye-Moschee in Edirne,
Türkei, 15. Jahrh.

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