Mittwoch, 9. Dezember 2015

Gothic Bellydance beim OTB in Oldenburg






Die Orientalische Nacht, die beim OTB zweimal im Jahr stattfindet, ist seit vielen Jahren bei uns OTB-Bauchtänzerinnen ein festes, durchaus wichtiges Event im Terminkalender. Hier treffen wir uns regelmäßig und zeigen uns gegenseitig die Tanzprojekte, die neulichs  in den verschiedenen Bauchtanz-Gruppen des OTB in Angriff genommen wurden. Außerdem ist sie eine willkommene Gelegenheit um ausgelassen gemeinsam zu tanzen, sich kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, zu schauen welche erstaunlich vielfältigen Facetten der Orientalische Tanz uns zu bieten hat und gemeinsam unser jedesmal von Neuem wieder umwerfendes Buffet zu genießen. Darüber hinaus werden uns auch oft wirklich sehenswerte Tänze geschenkt von befreundeten Tanzgruppen oder auch von Solo-Tänzerinnen. 
Seit etwa drei Jahren gibt es im OTB eine Bauchtanzgruppe, die sich in erster Linie mit Gothic-Bellydance beschäftigt. Das ist sozusagen ein Randbereich des Orientalischen Tanzes, der sich mit tänzerischen Einflüssen aus der Gothic-Szene beschäftigt. Zunächst habe ich mich als Gruppenleiterin im Orientalischen Tanz an diversen Solo-Projekten versucht, und erste Erfahrungen gesammelt mit einem extravaganten Tanzstil, der auch mal ein wenig provokativ sein kann. An verschiedenen Workshops zum Thema habe ich nach und nach teilgenommen und ich bin sogar einige Male zum Wave Gothic Treffen in Leipzig gefahren, wo sich die internationale dunkle Szene alljährlich trifft, um mich mit der schwarzen Szene und ihren mannigfaltigen Spielarten von Punk, Wave über EBM, Steampunk bis hin zum Industrial vertraut zu machen, wo ich viel Neues entdeckte und feststellte, dass ich selbst eigentlich gar nicht so weit von dieser düster-mystischen Szene entfernt bin und vieles mit deren Vertretern gemeinsam habe. Weiterhin habe ich  versucht die Essenz der in dieser Szene üblichen Tanzstile herauszuarbeiten und die Ergebnisse dann  in verschiedenen Workshops, die auch recht gut angenommen wurden, zu präsentieren. Im Laufe der Zeit entstand daraufhin ein Konzept, das sich peu à peu immer weiter entwickelte, so dass wir mittlerweile eine Gruppe haben, die sich ausschließlich mit diesem leicht schräg angehauchten, dunkel-mystischen, exzentrischen Tanzstil in seinen vielfältigen tänzerischen Ausdrucksweisen beschäftigt. Wir haben uns bislang mit Schauspielübungen beschäftigt, Puppet-Moves geübt, verschiedene Ausdrucksformen herausgearbeitet und natürlich die Basic-Moves der einschlägigen Dance-Floors ausprobiert. Darüber hinaus  kommen Elemente aus dem Tribal-Style hinzu, aus dem Orientalischen Tanz und aus dem Tribal-Fusion. Im letzten Jahr haben wir uns sogar mit Industrial Dance beschäftigt, wovon ich zunächst dachte, das wäre mal ein kleiner, willkommener Gag für das so wichtige Aufwärmen vor dem eigentlichen Training. Nix da, die Frauen aus der Gruppe wollten mehr davon und so beschäftigen wir uns immer noch damit. Wir nennen es liebevoll „Fuchteln“. Und wer jetzt denkt, das alles sei eine sehr ernste, düstere  Angelegenheit, der irrt sich gewaltig. Gerade in diesen düsteren Ausdrucksformen unseres Tanzes stellt sich heraus, dass beim Training eine gewaltige Portion Humor mit von der Partie ist. Soweit so gut, auf der letzten Orientalischen Nacht am 18. November in diesem Jahr hatten wir dann mit dieser unserer Projektgruppe, die sich mittlerweile als „GegenGift“ bezeichnet, mit einem wunderschönen Musikstück von Tarja Turunen, der ehemaligen Sängerin der bekannten Gruppe Nightwish,  unser Auftritts-Debut, das, wie ich glaube, auch recht gut gelungen war. Wir konnten offenbar zeigen, daß man innerhalb eines Tanzes völlig individuell agieren und trotzdem als Gruppe zusammen und gemeinsam tänzerisch fließen und wirken kann, was mich als Gruppenleiterin doch sehr beeindruckt und begeistert hat. Die nächsten Tanzprojekte stehen nun in den Startlöchern und ich bin gespannt darauf wie sie sich entwickeln werden. Ich bin immer wieder dankbar dafür, dass ich hier beim OTB so viele interessante Frauen kennenlernen und mit ihnen tanzen kann und daß viele von ihnen auch so offen sogar für etwas verrücktere und ausgefallenere Ideen sind. In der GegenGift-Gruppe sind interessanterweise alle möglichen Altersgruppen vertreten, so daß man eigentlich gar nicht zu jung oder zu alt sein kann um hier mitzutanzen. Wer Lust und Interesse daran hat, seine dunkleren, mystischen  Seiten zu entdecken, sich in liebevoller, wohlwollender Umgebung auszuprobieren,  zu improvisieren, humorvoll seine schrägen Ideen einzubringen und zu tanzen, kann gerne mal bei unserem Training mittwochs ab 19.30h im Gymnastikraum II der TH Haarenesch vorbeischauen. Wir freuen uns immer auf neue Frauen und über frisches GegenGift.
 
Carola Schmidt
ÜL  Angebotsbereich Orientalischer Tanz

Foto: Antje Neumann

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